Dieser Blog? Auf Deutsch verfasst. Mein Studium? Auf Englisch abgehalten. Die Landessprache meines Aufenthaltsortes? Niederländisch. Mein Sprachenkurs an der Uni? Französisch. Der Sprachenkurs in meiner Schulzeit? Italienisch.
Na toll- und was soll ich nun denken oder sprechen?
Ich würde diesen Blog-Beitrag gerne mit einer passenden Frage beginnen, welche mir von einer guten Freundin gestellt wurde: ,,Wieviel Prozent nehmen die jeweiligen Sprachen eigentlich in deinem Alltagsgebrauch nun ein?“.
Die Antwort auf diese Frage führt mich zu einer der größten Sorgen von Personen, die es ins Ausland zieht: Fremdsprachen als Barriere.
Ich kann euch jedoch beruhigen. Mit Englisch kommt man, zumindest fast überall in der EU, perfekt über die Runden. Auch, wenn man nicht gerade ein/e Einser-SchülerIn in der Schule in Englisch war, kann ich euch garantieren, dass das folgende Prinzip der Wahrheit entspricht: ,,Learning by doing.“ Euer Englisch wird sich ohne große Anstrengung automatisch verbessern! Das gilt für alle Sprachen! Niederländisch, zum Beispiel, darf ich auch schon zu meinem Sprachrepertoire hinzufügen. Der Grund dafür ist jedoch kein klassischer Sprachkurs. Hauptsächlich rührt es daher, dass ich in meiner Freizeit bei Wettbewerbs-Tanzmeisterschaften teilnehme und das niederländische Team, mit dem ich trainiere, Niederländisch als Trainingssprache benutzt. Darum trete ich regelmäßig in intensiven Kontakt mit der Landessprache.
Zugegebenerweise stammt ein großer Teil meiner FreundInnen in Amsterdam tatsächlich aus unserem Nachbarland, Deutschland. Ob ich mir das so ausgesucht habe? Bestimmt nicht bewusst! Jedoch ziehen sich Leute aus gleichen-, oder ähnlichen sprachlichen Gruppierungen auf natürliche Art und Weise gegenseitig an. Das bedeutet nun aber auch, dass sich Leute mit Kenntnissen in der Landessprache gegenseitig anziehen. Bedeutet das nun, dass man von den Landsleuten seines Destinationslandes ausgeschlossen wird, weil die sich ja so oder so bereits in ,,ihrer‘‘ sprachlichen Gruppierung befinden?
Die Antwort auf diese Frage bringt mich zurück auf den Titel dieses Blog-Beitrages: ‚,Sprache als Barriere oder doch eher als ersten Kontaktpunkt?‘‘
Ich denke Sprachen können bei einem Auslandsaufenthalt eindeutig als Kontaktpunkt angesehen werden, solange man dem Ganzen offen gegenübertritt und keine Ängste bezüglich Misskommunikation hat. In den meisten Fällen freuen sich Einheimische, wenn man versucht ihre Sprache zu sprechen, auch wenn man diese nur brüchig beherrscht. Mir persönlich zumindest ist es noch nie passiert, dass ich wegen ,,brüchigen‘‘ Sprachkenntnissen ausgrenzt wurde, da sich in meinem Umfeld sowieso viele internationale StudentInnen befinden. Last but not least, vergiss nicht: um dich auszudrücken benutzt du im schlimmsten Fall einfach Hand und Fuß, oder eher, Handy und Online-Übersetzer :)
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